Naturerfahrungsräume (NER) widmen sich dem Ziel des freien und selbstbestimmten Spiels im Alltag: „Es sind natürliche Freiräume, die eigenständig von Kindern und Jugendlichen erreicht werden können und in denen sie ohne vorgegebene Spielelemente freispielen, beiläufig lernen, Natur erfahren und sich erholen können“. (Schemel, 2008; Stopka & Rank, 2013)
In NER stehen das Erfahren der Natur und das freie Spiel im Vordergrund, d. h. ohne pädagogische Anleitung oder Spielgeräte. Dadurch werden bewegungsbetontes Spiel, Rollenspiel, experimentelles Spielen mit Materialien, ruhiges beobachtendes Spiel, aber auch stille Teilhabe und das Entdecken der Natur ermöglicht. Um Kindern einen unbegleiteten Besuch zu ermöglichen und Tendenzen wie Medienkonsum und Verhäuslichung entgegenzuwirken, sollten NER in unmittelbarer Wohnumgebung liegen, damit die Kinder diese selbstständig und unabhängig von einer Begleitung durch Erwachsene erreichen können, d. h. in einem Umkreis von 300 bis maximal 500 m des Wohngebietes.
Naturerfahrungsräume sollten im Idealfall aus einer Fläche von mind. 1ha bestehen, um Kindern ein Gefühl von Natur zu vermitteln und diese ungestört erleben zu lassen. Naturerfahrungsräume bringen zusätzlich noch Positive Wirkeffekte mit sich, die Flächen Kühlen im Sommer, das verbessert das Stadtklima und sie bieten Raum für vielerlei Arten von Tieren und Insekten, verbesern so die Biologische Vielfalt. Zusammen mit dem Grün und den Pflanzen sorgen sie außerdem für eine angenehme natürliche Umgebung in den Wohnquartieren, speichern Wasser und sorgen gleichzeit dafür, dass diese Flächen nicht durch Beton versiegelt werden. Alles in allem eine Gesunde Sache für eine langfristig Nachhaltige Entwicklung.